BUNDESTAGSWAHL 2025: 10 KERNBEREICHE FÜR KMUS

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BUNDESTAGSWAHL 2025: 10 KERNBEREICHE FÜR KMUS

10 Kernbereiche zur strategischen Unterstützung des deutschen Mittelstands in einer multipolaren Weltordnung

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Der deutsche Mittelstand steht vor einer historischen Zäsur: Globale Lieferkettenbrüche, geopolitische Spannungen, technologische Disruptionen und der Systemwettbewerb mit China erfordern eine Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik. Die Analyse aktueller Studien und europäischer Koordinierungsmechanismen zeigt, dass nur eine vernetzte Gesamtstrategie aus zehn Kernbereichen die Wettbewerbsfähigkeit sichern kann.

Mit diesen 10 strategischen Maßnahmen, könnte die neue Bundesregierung den deutschen Mittelstand effektiv unterstützen.

1. Energiesicherheit und Rohstoffautonomie

Transformation des Energieparadigmas

Die Preisexplosion bei Strom und Gas1 erfordert einen Dreiklang aus kurzfristigen Entlastungsmaßnahmen, mittelfristigen Substitutionsstrategien und langfristigen Investitionen in Wasserstofftechnologien. Modellprojekte für industrielle Energiecommunities – etwa gemeinsame PV-Parks mittelständischer Betriebe – könnten die Abhängigkeit von volatilen Weltmarktpreisen reduzieren1. Parallel muss die Bundesregierung Rohstoffpartnerschaften mit lithiumreichen Staaten wie Chile vertiefen und Recyclingquoten für kritische Metalle gesetzlich verankern.

Kreislaufwirtschaft als Resilienzfaktor

Die Umstellung auf geschlossene Materialkreisläufe reduziert nicht nur Importabhängigkeiten3, sondern schafft neue Geschäftsmodelle. Steuervergünstigungen für Remanufacturing-Anlagen und Normierungsinitiativen für modular aufgebaute Produkte wären hier entscheidende Hebel.

2. Fachkräftesicherung durch Bildungsoffensive

Duales Ausbildungssystem 4.0

Angesichts des Fachkräftemangels bei 66% der Mittelständler1 muss die Ausbildungsprämie für KMU verdoppelt werden. Gleichzeitig gilt es, die duale Ausbildung durch digitale Lernfabriken und KI-gestützte Tutorensysteme attraktiver zu gestalten. Pilotprojekte zur “Assistierten Ausbildung” – etwa durch staatlich finanzierte Ausbildungsbegleiter – könnten benachteiligte Jugendliche besser integrieren.

Intelligente Zuwanderungssteuerung

Das kanadische Punktesystem liefert Vorbilder für eine qualifikationsorientierte Einwanderungspolitik. Beschleunigte Anerkennungsverfahren für Ingenieursabschlüsse aus Drittstaaten und Sonderwirtschaftszonen mit vereinfachtem Arbeitsrecht würden den Standort Deutschland attraktiver machen.

3. Digitaler Quantensprung in der Produktion

KI-Implementierungsfonds

Obwohl 58% der Mittelständler Digitalisierung als prioritär einstufen, scheitern viele Projekte an der Skalierung. Ein mit 10 Mrd. Euro ausgestatteter Transformationsfonds sollte Pilotanwendungen in Schlüsseltechnologien wie Predictive Maintenance oder digitalen Zwillingen kofinanzieren. Gleichzeitig müssen regionale Kompetenzzentren den Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis beschleunigen.

Cybersecurity als Gemeinschaftsaufgabe

Die zunehmende Vernetzung erhöht die Angriffsfläche für Cyberkriminalität. Staatlich subventionierte Security-as-a-Service-Modelle und verbindliche Mindeststandards für IoT-Geräte könnten kleinere Betriebe entlasten. Ein branchenübergreifender Threat-Intelligence-Verbund nach israelischem Vorbild würde die Frühwarnsysteme verbessern.

4. Lieferkettenresilienz durch Europäisierung

Strategische Vorratshaltung

Die aktuellen Lieferengpässe1 erfordern eine europäische Lösung: Ein Netzwerk regionaler Logistik-Hubs mit staatlich garantierten Mindestbeständen an kritischen Komponenten könnte Just-in-Time-Produktion absichern. Parallel sollte die EU Krisenreserven für Halbleiter und Pharmawirkstoffe aufbauen.

Nearshoring-Initiative Ostmitteleuropa

Die Verlagerung von Zuliefererkapazitäten nach Polen, Tschechien und Rumänien kombiniert Kostenvorteile mit kurzen Transportwegen. Deutsch-polnische Gewerbeparks mit integrierten Zollabfertigungen und gemeinsamen Ausbildungswerkstätten könnten hier Leuchtturmprojekte werden.

5. Innovationskraft durch Ökosysteme

Mittelstand 4.0-Cluster

Die erfolgreichen Kompetenzzentren sollten zu regionalen Innovationsökosystemen ausgebaut werden. Durch Kopplung von Forschungsprämien und verbindlichen Kooperationsquoten zwischen Hidden Champions und Startups entstehen disruptive Lösungen.

Patentfonds für KMU

Ein von KfW verwalteter Fonds könnte kleine Betriebe beim Aufbau strategischer Patentportfolios unterstützen – insbesondere in Zukunftsfeldern wie Bioökonomie oder Quantencomputing. Gleichzeitig müssen EU-Subventionsregeln angepasst werden, um technologieoffene Forschungsförderung zu ermöglichen.

6. Europäische Wirtschaftskoordination

Reform des Stabilitäts- und Wachstumspakts

Die aktuellen Schuldenobergrenzen hemmen investive Zukunftsinvestitionen. Ein neuartiger “Zukunftsinvestitionskorridor” sollte produktive Ausgaben in Digitalisierung und Klimaschutz von der Defizitberechnung ausnehmen, während konsumtive Staatsausgaben strenger reguliert werden3.

EU-Binnenmarkt 2.0

Die Vollendung des Digitalen Binnenmarkts erfordert einheitliche Standards für Industrie-4.0-Schnittstellen und eine Harmonisierung der Unternehmensbesteuerung. Ein europäisches “Mittelstandsstatut” mit vereinfachten grenzüberschreitenden Gesellschaftsformen würde Expansionshürden abbauen.

7. Asienstrategie im Zeichen systemischer Rivalität

Diversifizierungsfonds ASEAN

Statt einseitiger China-Abhängigkeit sollte ein mit 5 Mrd. Euro dotierter Fonds die Erschließung alternativer Märkte in Vietnam, Indonesien und Indien unterstützen. Exportkredite mit Risikoabsicherung und lokale Business-Scouts würden Markteintritte erleichtern.

EU-China-Dialogplattform

Gemeinsame EU-Verhandlungsteams müssen chinesische Marktverzerrungen5 wie Lizenzblockaden oder Subventionspraktiken thematisieren. Im Gegenzug könnten Technologietransferangebote im Umweltbereich Zugeständnisse bei Marktzugang bewirken.

8. Sicherheitspolitik als Wirtschaftsfaktor

Industrielle Resilienzplanung

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz sollte gemeinsam mit Verbänden kritische Infrastrukturen identifizieren und Notfallkapazitäten für Energie- und IT-Systeme vorhalten. Steuerliche Anreize für redundante Produktionsstandorte erhöhen die Krisenfestigkeit.

Dual-Use-Innovationsprogramm

Durch gezielte Förderung zivil-militärischer Technologien (z.B. Additive Fertigung, Satellitenkommunikation) können Mittelständler neue Märkte erschließen. Ein “Sicherheitsforschungs-Campus” mit Beteiligung von Bundeswehr und Fraunhofer-Institut würde Synergien heben.

9. Nachhaltigkeitstransformation

Grüne Industrieförderung

Die geplante Carbon Contracts for Difference-Regelung muss durch revolvierende Fonds für Wasserstoffumstellungen ergänzt werden. Gleichzeitig benötigen energieintensive KMU Übergangsfristen bei der CO2-Bepreisung, um Investitionszyklen anzupassen.

Circular Economy Accelerator

Ein bundesweites Netzwerk von Materialbörsen und Reparaturzentren – gefördert durch kommunale Betriebsansiedlungsprogramme – würde Kreislaufwirtschaftskompetenz dezentral verankern.

10. Finanzierungsinstrumente der nächsten Generation

Eigenkapitaloffensive

Die Einführung einer “Mittelstandsbörse” mit vereinfachtem Prospektverfahren und steuerlichen Anreizen für Beteiligungskapital könnte die Eigenkapitalquote von derzeit 7% auf 15% steigern. Parallel sollte die KfW langfristige Nachrangdarlehen zu Fixzinsen anbieten.

ESG-Berichtsharmonisierung

Um den Aufwand für Nachhaltigkeitsberichte1 zu reduzieren, muss die EU einen einheitlichen Berichtsstandard entwickeln, der sich an der Größe der Unternehmen orientiert. Zertifizierungskosten sollten über einen europäischen KMU-Fonds erstattet werden.

Integrierte Strategie für systemische Wettbewerbsfähigkeit

Die Bewältigung der Polykrise erfordert ein Zusammenspiel aller politischen Ebenen: Nationale Soforthilfen zur Energiekostenabfederung, europäische Koordinierung bei Schlüsseltechnologien und globale Marktzugangsstrategien bilden dabei ein strategisches Dreieck. Entscheidend wird sein, die Transformationslasten durch intelligente Förderarchitekturen sozial auszugleichen und den Mittelstand als Innovationstreiber in den Mittelpunkt zu stellen. Nur durch diese vernetzte Herangehensweise kann Deutschland seine industrielle DNA bewahren und gleichzeitig die Vorreiterrolle in der Klimawende ausbauen.

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